
(Foto: Zero Waste Plant Power)
Ich habe bei dem mit unglaublich vielen informativen Fakten gefüllten Workshop im Stückgut zum Thema Let's Talk About Trash: Fragerunde mit der Hamburger Stadtreinigung (10. Oktober 2017) teilgenommen.
Der Pressesprecher der Hamburger Stadtreinigung, Reinhard Fiedler, war vor Ort um mit uns über unseren Müll zu sprechen und zu erklären wohin der ganze Müll eigentlich kommt.
Für alle Wissensdurstigen unter Euch:
- Fast 95% des Hamburger Mülls wird verwertet
- Alles aus Metall und Plastik kann in den gelben Sack, auch wenn es kein Verpackungsmaterial ist. Sprich wenn Ihr alte Töpfe, Plastikeimer, Backbleche oder altes Werkzeug loswerden wollt: rein damit! Die Damen und Herren der Hamburger Stadtreinigung freuen sich darüber!
- Interessant wiederum ist auch, dass derzeit 40% des Gewichtes des Inhalts der gelben Tonne dort eigentlich gar nicht reingehört.
- 30%-50% der gelben Tonne sind eigentlich Restmüll
- Von Tetra Paks den Deckel abmachen und separat reinwerfen
- Aluminiumdeckel von z.B. Joghurt nicht zerknüllen, sondern flach lassen. Und Aluminium ist der Stoff, mit dem die Stadtreinigung noch am meisten Profit machen kann.
- Eine Faustregel für Altpapier: Alles was man mit der Hand noch zerreißen kann gehört in die Altpapiertonne.
- Die schwarze Restmülltonne hat die höchste Gebühr
- In Hamburg wird der Restmüll aus der schwarzen Tonne zur Herstellung von Fernwärme und Strom genutzt. Der Abfallstoff der bei der Verbrennung von Restmüll in Form von Schlacke anfällt wird zum Straßenbau genutzt.
- Hamburg exportiert KEINEN Müll.
- England hat fast ausschließlich Mülldeponien, die große Mengen Methangas produzieren. Deshalb hat England lange seinen Müll nach Deutschland exportiert zur Verbrennung in deutschen Müllverbrennungsanlagen.
- In Deutschland hingegen ist die Mülldeponierung von Hausmüll seit 2005 gesetzlich verboten.
- Durch den Rückgang der Printmedien und den Boom des Onlinehandels befindet sich heutzutage weitaus weniger Papier und deutlich mehr Pappe in der Altpapiertonne als früher.
- Pappkartons in der Altpapiertonne unbedingt klein reißen!
- Papier ist 20x recyclebar bis dann die Fasern zu kurz sind.
- Glas ist unendlich oft recyclebar
- Biotonnenabfall wird in der Biogasanlage zur Stromherstellung genutzt und der Kompost der dabei anfällt wird in der Landwirtschaft weitergenutzt.
- Plastik kann unendlich oft gedowncycled werden aber niemals geupcycled. D.h. eine Wasserflasche wird niemals wieder eine Wasserflasche oder Lebensmittelbehälter, sondern z.B. ein Plastikeimer.
Führungen durch die Hamburger Müllverwertungsanlage: Jeden Mi und Fr 16 Uhr in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße
Ein Auszug von der Webseite der Hamburger Stadtreinigung:
"Aus Abfall wird Energie und Rohstoff
Die Stadtreinigung Hamburg bietet in ihrer Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) nicht nur Führungen für Gruppen sondern auch regelmäßige kostenlose Führungen für Einzelpersonen an. Jeden Mittwoch und Freitag geht es um jeweils 16 Uhr auf eine spannende Reise mit dem Restmüll aus der schwarzen Tonne durch die Anlage: von der Kipphalle über den Kran im Müllbunker, den Verbrennungsofen und die Rauchgaswäsche bis zum Schlackenaustrag können Besucher verfolgen, wie aus Müll umweltfreundliche Fernwärme wird.
Interessierte Einzelpersonen melden sich bitte spätestens einen Tag vor dem Termin der Führung per Mail unter mvb-fuehrungen@srhh.de an. Unter der gleichen Mailadresse können auch individuelle Termine für Gruppen vereinbart werden.
Müll, Mülltrennung und die energetische Müllverwertung sind allgegenwärtige Themen, die jede Hamburgerin und jeden Hamburger im Alltag betreffen. Trotz zahlreicher Angebote zur ökologisch sinnvollen Mülltrennung in Wertststofftonnen sammelt die SRH jährlich knapp 500.000 t ungetrennten Restmüll in schwarzen Restmülltonnen ein. Wie jedoch auch dieser Restmüll noch eingesetzt wird, um bei der Verbrennung umweltfreundliche Energie für die Fernwärmeversorgung Hamburgs zu erzeugen, zeigt ein spannender Blick hinter die Kulissen der Müllverwertungsanlage Borsigstraße.
Dank der aufwendigen Rauchgasreinigungstechnik ist es auch möglich, fast alle anfallenden Reststoffe zu verwerten und in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Die hohe Effizienz der Reinigungstechnik zeigt sich auch bei den Emissionen. Die strengen gesetzlichen Grenzwerte der Müllverwertungsanlage Borsigstraße werden zum Teil bis zu 99 Prozent unterschritten.
Bitte beachten Sie: Die Müllverwertungsanlage ist ein Kraftwerksbetrieb mit entsprechend hohen Sicherheitsanforderungen. Daher ist das Betreten nur in Begleitung von befugtem Personal der Stadtreinigung Hamburg bzw. der MVB zulässig. Das Mindestalter zur Teilnahme an einer Führung ist 12 Jahre. Die Anlage ist nicht barrierefrei. Die Wege innerhalb der Anlage sind mit Lichtgittern über mehrere Etagen ausgerüstet. Aus Sicherheitsgründen können wir daher Personen mit Gehhilfen, Höhenangst und ungeeignetem Schuhwerk den Zutritt zur Anlage nicht gestatten.
Wir empfehlen unempfindliche Kleidung zu tragen, da es in der Anlage naturgemäß etwas staubig sein kann.
Die Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) betreibt seit 1994 im Hamburger Stadtteil Billbrook eine Anlage zur thermischen Verwertung von Hausmüll und hausmüllähnlichen Abfällen. Die beiden
Verbrennungslinien haben eine jährliche Kapazität von insgesamt rund 320.000 Tonnen und erzeugen rund 690.000 MWh Fernwärme pro Jahr für die Hamburger Wärmeversorgung. Seit 2004 wurde die Anlage
um ein Biomasseheizkraftwerk erweitert. Aus rund 160.000 Tonnen Altholz werden jährlich etwa 125.000 MWh Strom und rund 40.000 MWh Fernwärme produziert. Die umweltfreundliche Energieerzeugung in
der MVB stellt damit einen Großteil der Grundversorgung in den angeschlossenen Hamburger Stadtteilen mit Fernwärme sicher."
Energieberg Georgswerder Führungen
Ein Auszug von der Webseite der Hamburger Stadtreinigung:
Ein faszinierender Ort, der einiges zu bieten hat.
Haben Sie Lust auf eine spannende Führung? Dann nehmen Sie an unseren öffentlichen Führungen teil oder buchen sie eine private Führung für Ihren Verein, Ihre Schulklasse oder den Betriebsausflug.
Erkunden Sie den Horizontweg und genießen Sie den Blick auf die Stadt und das Hamburger Umland. Oder erkunden Sie das Informationszentrum, die Multimedia-Show "Der gebändigte Drache" zeigt den Wandel des Ortes von der Mülldeponie zum Energieberg und den verschiedenen erneuerbaren Energieformen. Neu im Programm sind Informationen über die moderne Abfallwirtschaft und Recyclingmethoden der Stadtreinigung Hamburg. Gezeigt wird auch der neuste Film der Stadtreinigung Hamburg, "Wir pflegen das Gesicht unserer Stadt".
Der Energieberg ist nicht nur für die Großen interessant: In dem Informationszentrum begeben sich Kinder auf eine spannende Reise durch die Geschichte des Energiebergs und erfahren, was Mülltrennung und Recycling bedeutet. Anhand eines animierten Films und Möglichkeiten zum Anfassen und Erleben werden Informationen anschaulich gemacht."
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ÖFFNUNGSZEITEN
Informationszentrum und Gelände:
1. April – 31. Oktober
Di – So: 10 – 18 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)
Montags geschlossen
Eintritt: kostenlosWichtiger Hinweis: Bei Gewitter (und ggf. Gewitterwarnung für Hamburg) ist der Zugang zum Horizontweg für alle Besucherinnen und Besucher gesperrt.
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Führungen
Während der Saison vom 1. April – 31. Oktober.
Alle Führungen sind kostenlos, dauern 90 Minuten und starten am Informationszentrum.Öffentliche Führungen - Fr: 15.30 Uhr, Sa/So: 13.30 Uhr und 15.30 Uhr.
Private Führungen (ab einer Gruppe von 10 Personen auf Deutsch/Englisch/Spanisch) nach Absprache unter energieberg@srhh.de
Produkte für einen nachhaltigeren Alltag findest Du in unserem Onlineshop
Ich freue mich schon total darauf mir die Müllverwertungsanlage Borsigstraße anzuschauen und eine Führung mitzumachen.
Und natürlich auch auf die Führung beim Energieberg in Georgswerder.
Hättet Ihr Interesse einmal zu sehen wo Euer Müll eigentlich hinkommt und was damit passiert?
Habt Ihr Euch schon mal Gedanken gemacht wohin der Müllsack den Ihr in die Mülltonne schmeißt kommt und was mit ihm passiert?
Recycled Ihr in Eurem Haushalt?
Und immer daran denken:
Nicht jeder muss alles machen, aber alle können etwas machen.
Und nicht missionieren, sondern inspirieren!
Eure Marlena
